Streamerfischen: Eine spannende Technik für Forellen
Im letzten Jahr haben wir Ihnen in unserem ersten Artikel eine oft vernachlässigte Angeltechnik nähergebracht – das Streamerfischen. In diesem Artikel möchten wir die grundlegenden Prinzipien dieser Methode beim Forellenangeln erklären, genau so, wie wir sie praktizieren. Diese Technik ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Angler geeignet. Wir konzentrieren uns auf die ideale Zeit für das Streamerfischen, die passende Ausrüstung, Vorfächer und natürlich die Streamer-Köder. Zusätzlich bieten wir wertvolle Informationen zu verschiedenen Aspekten wie der Wahl der Ausrüstung und der optimalen Präsentation von Ködern in unterschiedlichen Gewässerbedingungen.
Was ist Streamerfischen?
Streamerfischen ist eine faszinierende Technik des Forellenangelns, bei der ein spezieller Köder, der sogenannte Streamer, zum Einsatz kommt. Dieser lange, schmale Köder imitiert kleine Fische. Durch gezielte Bewegungen im Wasser wird der Streamer so geführt, dass er wie ein verletzter Fisch wirkt und dadurch die Forellen in Flüssen und Bächen anlockt. Diese Methode ist besonders effektiv, da sie die natürlichen Jagdinstinkte der Forellen anspricht und sie zum Biss verleitet.
Warum Forellenangeln mit Streamern eine Herausforderung ist
In der vergangenen Saison haben wir die klassische Czech-Nymphing-Technik etwas beiseitegelassen. Der Grund dafür? Die Fangchancen mit einer Nymphe sind oft sehr hoch, und es ist manchmal sogar zu einfach, Fische zu fangen. Im Gegensatz dazu erfordert das Streamerfischen mehr Geduld und eine gewisse Erfahrung im Werfen und in der Präsentation des Köders. Besonders Anfänger verzichten oft auf diese Technik und verpassen dadurch nicht nur spannende Erlebnisse, sondern auch größere Fische. Hier sind einige wertvolle Tipps: Verwenden Sie verschiedene Köder, experimentieren Sie mit der Ausrüstungswahl und üben Sie verschiedene Angeltechniken, um Ihre Erfolgschancen zu erhöhen.
Das Streamerfischen unterscheidet sich stark von anderen Angeltechniken. Es werden spezielle Ausrüstungsgegenstände verwendet – kräftigere Ruten für das Werfen schwerer Köder und Fliegenschnüre mit unterschiedlichen Sinkraten, besonders wenn man auf Forelle angelt. Am auffälligsten ist jedoch der Köder selbst: der Streamer, der kleine Fische imitiert. Dies führt uns zur idealen Zeit für das Streamerfischen.
Die beste Zeit für das Streamerfischen
Mit dem Streamer kann man das ganze Jahr über fischen, aber die beste Zeit dafür ist unserer Meinung nach der Winter, Frühling und Herbst. Warum im Winter? Im Winter schlüpfen nur wenige Insekten, die Fische sind weniger aktiv und verstecken sich in tiefen Pools von Flüssen oder Seen. Sie nehmen weniger Nahrung auf, um Energie zu sparen. Wenn sie jedoch ihre Verstecke verlassen, suchen sie oft nach kleinen Fischen – der perfekte Moment für den Einsatz eines Streamers. Diese Methode ist ideal, bis wir in den warmen Monaten die Streamer-Rute wieder gegen die Trockenfliegen-Rute austauschen.
Vorbereitung auf das Streamerfischen
Bevor Sie mit dem Streamerfischen beginnen, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Die Auswahl der richtigen Angelrute und Rolle ist entscheidend, ebenso wie die Wahl des passenden Streamers. Achten Sie darauf, dass Ihre Ausrüstung den Anforderungen des Gewässers und der zu erwartenden Fischgröße entspricht. Tragen Sie geeignete Kleidung, wie eine wasserdichte Jacke und Hose, um sich vor Nässe zu schützen. Informieren Sie sich zudem über die lokalen Angelregeln und -beschränkungen, um sicherzustellen, dass Sie legal angeln. Eine gute Vorbereitung erhöht nicht nur Ihre Erfolgschancen, sondern sorgt auch für ein angenehmes Angelerlebnis. Die benötigte Ausrüstung finden Sie in unserem Online-Shop, der eine große Produktauswahl, faire Preise und schnellen Versand bietet.
Die richtige Ausrüstung: Angelruten
- Schnur: Für das Streamerfischen benötigt man Schnüre mit unterschiedlichen Sinkraten. Eine universelle Intermediate-Schnur mit einer Sinkrate von 3–5 cm/s ist oft ausreichend. Für tiefe Flussbereiche werden schwerere, vollständig sinkende Schnüre verwendet. In flachen Bereichen reicht auch eine normale schwimmende WF-Schnur, die durch das Absenken der Rutenspitze den Köder tiefer führt. Besonders beliebt sind heutzutage schwimmende Schnüre mit sinkendem Spitzenende, sogenannte Streamer-Typen.
- Rute: Ruten ab AFTMA 5 eignen sich für kleinere und leichtere Streamer, vor allem in kleinen Gewässern oder Seen. Für größere Streamer und stärkere Strömungen werden Ruten mit AFTMA 6–7 empfohlen. Die optimale Länge liegt zwischen 275 und 290 cm. Eine breite Auswahl an Angelruten, die speziell für das Forellen- und Raubfischangeln optimiert sind, bietet Anglern die passende Ausrüstung für ihre Bedürfnisse.
- Materialien für Streamer: Synthetische Materialien wie Marabou oder Synthetic Hair sind leichter und saugen kein Wasser auf. Natürliche Materialien wie Kaninchenfell oder Hirschhaar können schwerer werden, wenn sie nass sind, und erfordern stärkere Ruten. Für größere Streamer wie Zonker sind Ruten ab AFTMA 6 und mehr notwendig. Beim Angeln im Forellensee sind spezielle Köder und Techniken erforderlich, um die Fangchancen zu maximieren.
- Rolle: Eine hochwertige Rolle mit breiter Spule ist wichtig, um genügend Backing-Schnur aufzunehmen und die Flucht des Fisches abzufedern. Ersatzspulen mit unterschiedlichen Schnurtypen sind ebenfalls von Vorteil, um schnell auf wechselnde Bedingungen reagieren zu können. Forellenseen sind besonders beliebt und bieten vielfältige Fangmöglichkeiten, die durch die richtige Ausrüstung und Technik optimal genutzt werden können.
Technik und Taktik
Beim Streamerfischen in großen Flüssen, besonders in den frühen Morgenstunden, ist die Technik besonders faszinierend. Die Natur erwacht, und bevor die ersten Sonnenstrahlen die Fische in ihre Verstecke treiben, hat man mit dieser Methode große Erfolgschancen. Der Streamer sollte natürlich präsentiert werden – langsames Einholen mit kurzen und langen Pausen imitiert die Bewegungen eines verletzten Fisches.
Beim Angeln in Seen sind andere Strategien erforderlich. Hier sollte die Wahl der Ausrüstung, wie Ruten und Köder, an die spezifischen Bedingungen des Sees angepasst werden, um die Fangchancen zu maximieren. Generell gilt, dass wir in Seen größere Köder, härtere Ruten und verschiedene Arten von Fliegenschnüren verwenden, um die gewünschte Tiefe zu erreichen. Durch langsames, schnelles oder ruckartiges Einziehen der Schnur verleihen wir unserem Köder die nötige Bewegung und reizen den Fisch so zum Angriff.
In schnell fließenden Flüssen lässt man den Streamer zunächst von der Strömung treiben und senkt die Rutenspitze ins Wasser, um den Köder tiefer zu führen. Sobald die Schnur sich spannt, erreicht der Köder die gewünschte Tiefe. Bisse erkennt man oft als kräftigen Schlag in die Rute – ein kurzer Anhieb genügt. Es gibt verschiedene Tricks, die Anglern helfen können, ihre Chancen beim Forellenangeln unter unterschiedlichen Bedingungen und in verschiedenen Gewässern zu erhöhen.
Köder und Muster: Tipps
Streamer-Köder binden wir entweder aus natürlichen Materialien wie verschiedenen Tierhaaren, zum Beispiel Nerz, Eichhörnchen, aber auch Rehhaar und Kaninchenfell. Die Auswahl ist wirklich groß. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass diese natürlichen Materialien nach dem Eintauchen ins Wasser schwerer werden und mit einer leichten Rute nicht mehr gut geworfen werden können. Im Gegensatz dazu saugen synthetische Materialien für die Herstellung von Streamern kein Wasser auf, und man kann auch leichtere Ruten, wie AFTMA 5, verwenden.
Für das Forellenfischen wählen wir Haken in den Größen 4–12, je nach Gewässergröße und der erwarteten Fischgröße. Eine erfolgreiche Streamerbox sollte sowohl bunte Muster als auch natürliche Farbtöne enthalten. Jeder Köder wirkt auf Fische auf seine eigene Weise. Es geht immer nur darum, den richtigen zu finden und ihn korrekt einzusetzen.
Zu den beliebtesten Streamermustern gehören: Junglecock, Zonker, Woolly Bugger, Muddler Minnow, Marabou Streamer und weitere.
Die Montage für das Streamerfischen
Die Montage für das Streamerfischen haben wir in einer Bildergalerie dargestellt, in der Sie zwei Varianten finden. In der Regel verwenden wir monofile Vorfächer, können aber auch Fluorocarbon einsetzen. Auf den Bildern zeigen wir zwei Typen von Vorfächern:
Typ A – Wird für feinfühligeres Forellenangeln verwendet, d.h. mit kleineren Ködern.
Typ B – Kommt bei der Verwendung größerer Köder zum Einsatz.
Wer jedoch keine Lust hat, sich mit Typ A zu beschäftigen, kann problemlos nur Typ B verwenden.
Vielen Dank fürs Lesen! Wenn du Fragen hast, zögere nicht, uns zu kontaktieren.