Die Temperaturen sind in den letzten Tagen deutlich gefallen – oft sogar unter den Gefrierpunkt. Genau die richtige Zeit, um sich gemütlich an den Bindestock zu setzen und sich auf die neue Angelsaison vorzubereiten. Heute möchte ich an meinen vorherigen Blogartikel zum Streamerfischen anknüpfen, in dem wir bereits die Technik detailliert beschrieben haben: von der Wahl der richtigen Rute und Rolle, über passende Schnüre bis hin zur Fangmethode.
In dieser Fortsetzung stelle ich euch einen Muddler Streamer vor, der nicht nur unglaublich vielseitig, sondern auch einfach herzustellen ist. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn der Bindetisch ein warmer Rückzugsort wird, ist ein leichtes und zugleich effektives Muster wie der Muddler ein echter Pluspunkt.
Was macht den Muddler so besonders?
Der Muddler besticht durch seinen auffälligen, buschigen Kopf aus Hirschhaar, der ihm eine voluminöse Silhouette verleiht. Im Wasser erzeugt der Kopf reizvolle Verwirbelungen und schiebt ordentlich Wasser – das macht diesen Streamer besonders attraktiv für viele Fischarten. Die Grundlagen sind einfach, aber das Muster bietet endlose Variationsmöglichkeiten, mit denen ihr eure Kreativität ausleben könnt.
Dieser Streamer, den wir sowohl in Flüssen als auch in Stillgewässern zum Fang von Forellen und Barschen einsetzen, ist äußerst reizvoll. An Orten, an denen Hechte und Zander vorkommen, erweist er sich ebenfalls als sehr effektiv. Wir fischen mit allen Schnurtypen, abgestimmt auf die gewünschte Tiefe. Dabei holen wir ihn langsam ein, unterbrochen von kurzen Pausen.
Für dieses klassische Muddler-Muster benötigt ihr:
– Haken: z. B. H950 BL – Streamer XL
– Marabufedern (Farbe nach Wahl)
– Pfauengras (für die Kontur)
– Tinsel (für den Glitzereffekt)
– Tag Thread (für den Schwanz)
– Body Thread (z. B. Grall)
– Bindefaden
– Hirschhaar oder ähnliches Fell (für den Kopf)
– Bindelack
– Scharfe Schere
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Erstellen des Körpers
1. Fixiert den Haken fest im Bindestock.
2. Tragt etwas Bindelack auf den Hakenschenkel auf und wickelt den Body Thread sauber bis zum Bogen – je dickerer Körper desto besser.
3. Am Hakenbogen befestigt ihr den Tinsel und den Schwanz vom Tag Thread. Der Tinsel wird nach vorne gewunden, um einen stabilen Körper zu erzeugen.
4. Tragt erneut eine leichte Schicht Lack auf und wickelt den Tinsel gleichmäßig bis zum vorderen Ende des Körpers.
5. Bindet ein Büschel Marabufedern am Hakenbogen ein, um dem Streamer Bewegung und Volumen zu verleihen.
6. Ergänzt die obere Kontur des Körpers durch ein paar Fibern aus Pfauengras.
Erstellen des Kopfes
1. Nehmt ein dichtes Bündel Hirsch- oder Rehhaare und legt es rund um den Hakenschenkel.
2. Zieht die Haare vorsichtig fest, sodass sie sich gleichmäßig um den Haken verteilen und eine buschige Grundform bilden.
3. Wiederholt diesen Schritt, bis der Kopf ausreichend voluminös ist.
4. Sichert die Wicklungen mit einem stabilen Abschlussknoten und tragt Bindelack zur Fixierung auf.
5. Schneidet den Haarbüschel mit einer scharfen Schere in eine konische Form, die dem Kopf des Muddlers seine typische, leicht rundliche Silhouette verleiht.
6. Abschließend lackiert ihr den Kopf noch einmal gründlich – fertig!
Warum der Muddler ein Allrounder ist?
Der buschige Kopf dieses Streamers macht ihn zu einem wahren Alleskönner. Er erzeugt nicht nur attraktive Wasserverwirbelungen, sondern lässt sich auch leicht anpassen: Variiert Farben, Materialien oder Größen nach Bedarf, und schon habt ihr euer persönliches Erfolgsmodell.
Jetzt seid ihr dran! Der Muddler ist ein Klassiker, der in keiner Fliegenbox fehlen sollte. Probiert das Muster aus, experimentiert mit euren eigenen Variationen und teilt eure Erfahrungen. Wir wünschen euch viel Freude beim Nachbinden und erfolgreiche Tage am Wasser.